Veröffentlicht am Mai 11, 2024

Entgegen der verbreiteten Annahme ist nicht nur das Reiten, sondern auch das scheinbar harmlose Baden mit Elefanten oft eine Quelle von erheblichem Stress für die Tiere.

  • Wahrer Tierschutz beginnt damit, subtile Stressindikatoren wie stereotypes Wiegen oder die Haltung von Ohren und Schwanz zu erkennen.
  • Die Qualität Ihres Guides ist entscheidend: Ein ethischer Führer respektiert die Distanz, sammelt Müll und füttert niemals wilde Tiere.

Empfehlung: Wählen Sie ausschließlich „Hands-off“-Erlebnisse, bei denen die Beobachtung aus respektvoller Distanz im Vordergrund steht und jeglicher direkte Kontakt vermieden wird.

Der Wunsch, in Thailand majestätische Elefanten aus nächster Nähe zu erleben, steht für viele Reisende ganz oben auf der Liste. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein und die Angst, unwissentlich Tierquälerei zu unterstützen. Die Botschaft „Elefantenreiten ist tabu“ ist mittlerweile weit verbreitet, doch die Tourismusindustrie hat sich angepasst und lockt nun mit neuen, vermeintlich sanfteren Angeboten. Das gemeinsame Baden im Fluss, das Füttern mit Bananen oder das Schlammbad werden als ethische Alternativen vermarktet.

Doch hier beginnt die Grauzone, die als Greenwashing bekannt ist. Viele dieser Interaktionen, die für Touristen ein unvergessliches Erlebnis darstellen, bedeuten für die Elefanten eine Fortsetzung ihres Leidens unter subtilerem Zwang. Sie werden gezwungen, stundenlang im Wasser zu stehen und unnatürliche Verhaltensweisen für Fotomotive zu wiederholen. Um nicht auf diese Marketingfallen hereinzufallen, müssen Sie als Reisender die Perspektive wechseln: vom passiven Konsumenten zum kritischen Auditor. Es geht nicht mehr nur darum, „Nein“ zum Reiten zu sagen, sondern darum, die richtigen Fragen zu stellen und die Verhaltensweisen von Tier und Mensch genau zu beobachten.

Dieser Leitfaden ist Ihr Handbuch für einen solchen Audit. Er stattet Sie mit dem nötigen Wissen aus, um subtile Stressindikatoren bei Elefanten zu deuten, die Professionalität eines Guides zu bewerten und Erlebnisse zu identifizieren, die wirklich dem Wohl der Tiere dienen. Von der Wahl des richtigen Nationalparks bis zur sicheren Vorbereitung eines Dschungeltreks lernen Sie, Entscheidungen zu treffen, die einen positiven Einfluss haben und Ihnen eine authentische, respektvolle Begegnung mit diesen faszinierenden Tieren ermöglichen.

Um Ihnen eine klare Orientierung zu geben, wie Sie einen wirklich verantwortungsvollen Elefantentourismus in Thailand praktizieren können, haben wir die wichtigsten Aspekte in diesem Artikel für Sie strukturiert. Der folgende Überblick führt Sie durch die entscheidenden Fragen, von der Entlarvung vermeintlich harmloser Aktivitäten bis hin zur praktischen Organisation Ihrer Touren.

Warum ist auch das Baden mit Elefanten oft Stress für die Tiere?

Das Bild von Touristen, die lachend neben Elefanten im Wasser planschen, wird als die ultimative ethische Alternative zum Reiten beworben. Doch die Realität sieht oft anders aus. Für einen Elefanten ist Baden ein natürliches Verhalten, das der Abkühlung und Hautpflege dient. Es wird jedoch zum Problem, wenn es nach einem starren Zeitplan für Touristengruppen inszeniert wird. Die Tiere werden gezwungen, stundenlang im Wasser zu verharren, oft umgeben von lauten, aufgeregten Menschen, die sie anfassen und mit Bürsten schrubben. Dies hat nichts mit natürlichem Verhalten zu tun und ist eine klare Greenwashing-Falle.

Ein kritischer Auditor achtet auf subtile Signale. Echte Entspannung sieht anders aus. Ein gestresster Elefant zeigt oft spezifische Stressindikatoren. Anstatt die Interaktion als harmlosen Spaß abzutun, sollten Sie lernen, diese Zeichen zu lesen. Ein respektvoller Umgang bedeutet, dem Tier die Kontrolle über sein eigenes Verhalten zu überlassen. Wenn ein Elefant das Wasser verlassen möchte, aber vom Mahout (Elefantenführer) daran gehindert wird, ist das ein klares Alarmsignal. Echte Schutzprojekte fördern die Beobachtung aus der Distanz, ohne direkten Kontakt.

Makroaufnahme von Elefantenhaut mit sichtbaren Stresszeichen

Die ständige Anwesenheit von Menschen und der Zwang zur Interaktion können zu chronischem Stress führen. Wie eine Analyse von Tierschutzorganisationen zeigt, äußert sich dieser nicht nur in kurzfristigen Reaktionen. Laut Experten von Rüssel Hoch e.V. können Stereotypien wie das ständige Hin- und Herschaukeln des Kopfes (auch „Weben“ genannt) oder eine erhöhte Aggressivität innerhalb der Herde deutliche Anzeichen für chronischen Stress sein. Ein wirklich ethisches Camp würde niemals zulassen, dass sich Touristen zwischen einen Elefanten und seine Wasser- oder Futterstelle drängen.

Was tun Sie, wenn Ihnen im Khao Yai Park ein wilder Elefant auf der Straße begegnet?

Eine Begegnung mit einem wilden Elefanten ist ein unvergessliches und zutiefst beeindruckendes Erlebnis. Im Gegensatz zu den inszenierten Interaktionen in Camps erleben Sie hier das Tier in seinem natürlichen Lebensraum – ein Privileg, das mit großer Verantwortung einhergeht. Der Khao Yai Nationalpark ist mit einer Population von etwa 250 wilden Elefanten einer der besten Orte in Thailand für solche Sichtungen. Doch gerade weil diese Tiere wild sind, ist das richtige Verhalten entscheidend für Ihre Sicherheit und die des Tieres.

Wenn ein Elefant auf der Straße vor Ihnen auftaucht, lautet die oberste Regel: Bleiben Sie ruhig und im Fahrzeug. Schalten Sie den Motor aus, um das Tier nicht durch Lärm zu provozieren. Vermeiden Sie laute Geräusche, Hupen oder Blitzlicht. Halten Sie einen Sicherheitsabstand von mindestens 30-50 Metern. Versuchen Sie niemals, den Elefanten zu umfahren oder seinen Weg zu blockieren. Geben Sie ihm immer einen Fluchtweg. Beobachten Sie sein Verhalten: Wenn er mit den Ohren wackelt, den Rüssel hebt oder mit den Füßen scharrt, sind das Warnzeichen. In diesem Fall sollten Sie sich langsam und vorsichtig zurückziehen, sobald es möglich ist.

Fallbeispiel: Eine friedliche Begegnung im Dschungel

Ein Reisebericht von „Der Eskapist“ beschreibt eine typische, respektvolle Begegnung während einer Safari: „Ein Elefant löste sich aus dem Unterholz, stand keine 10 Meter vor uns und schaufelte seelenruhig Blätter in seinen Mund. Keines der Tiere schien von unserer Anwesenheit Notiz zu nehmen. Friedlich widmen sie sich ihrem Festmahl.“ Dieses Beispiel illustriert perfekt das Ziel des „Hands-off“-Tourismus: Die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten zu beobachten, ohne sie zu stören oder zu beeinflussen.

Füttern Sie unter keinen Umständen wilde Elefanten. Dies führt dazu, dass sie die Scheu vor Menschen und Fahrzeugen verlieren, was langfristig zu gefährlichen Konflikten führt. Eine respektvolle Begegnung lebt von der Distanz. Sie sind ein Gast im Zuhause des Elefanten, nicht umgekehrt. Genießen Sie den magischen Moment der Beobachtung und seien Sie dankbar für das Vertrauen, das Ihnen das Tier entgegenbringt, indem es Sie in seiner Nähe duldet.

Welche Socken helfen wirklich gegen die Plage in der Regenzeit?

Eine Dschungelwanderung in der Regenzeit (ca. Mai bis Oktober) bietet eine unglaublich üppige und lebendige Natur, bringt aber auch eine unliebsame Begleiterscheinung mit sich: Blutegel. Diese kleinen Würmer sind zwar harmlos, aber ihre Bisse sind unangenehm und können sich entzünden. Die richtige Ausrüstung ist hier kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Entgegen der landläufigen Meinung sind es nicht dicke Baumwollsocken, die den besten Schutz bieten – im Gegenteil.

Das Geheimnis liegt in speziellen Blutegelsocken (Leech Socks). Diese sehen aus wie überdimensionale Kniestrümpfe und werden über der Hose getragen. Sie bestehen aus einem dicht gewebten, glatten Synthetikmaterial (oft Nylon oder ein Baumwoll-Polyester-Gemisch), an dem die Blutegel kaum Halt finden. Oben sind sie mit einem Kordelzug versehen, der fest über dem Knie zugezogen wird. So wird eine undurchdringliche Barriere geschaffen. Man kann sie in größeren Städten wie Bangkok in Outdoor-Geschäften oder oft auch direkt bei den Touranbietern vor Ort kaufen oder mieten.

Falls Sie keine speziellen Blutegelsocken zur Hand haben, gibt es eine gute Alternative: Tragen Sie zwei Paar dünne Socken übereinander. Die innere Socke sollte eng anliegen, die äußere kann etwas lockerer sein. Stecken Sie Ihre lange Hose fest in die äußeren Socken. Das erschwert den Blutegeln den Weg zur Haut erheblich. Als Material eignen sich synthetische Stoffe besser als Baumwolle, da sie schneller trocknen und weniger Feuchtigkeit speichern, was die Haut vor Aufweichung schützt.

Ein zusätzlicher Tipp von erfahrenen Guides ist, die Schuhe und Socken vor der Wanderung mit einem starken Insektenschutzmittel (mit hohem DEET-Anteil) oder sogar mit Salz oder Tabakwasser einzureiben. Der Geruch und Geschmack wirken abschreckend auf die kleinen Plagegeister. Überprüfen Sie während und nach der Wanderung regelmäßig Ihre Beine und Schuhe. Sollte sich doch ein Blutegel festgesaugt haben: Nicht einfach abreißen! Betupfen Sie ihn mit Salz, Desinfektionsmittel oder einem Feuerzeug (Vorsicht!), dann lässt er von alleine los.

Wie organisieren Sie Ihre Verpflegung plastikfrei, wenn es vor Ort nur Plastik gibt?

Thailand ist berühmt für seine Garküchen und Märkte, doch mit dem köstlichen Essen kommt oft eine Flut von Einwegplastik: Styroporboxen, Plastiktüten, Plastikbesteck und Strohhalme. Als verantwortungsbewusster Reisender, der die Natur schützen möchte, die er besucht, kann dies zu einem echten Dilemma führen. Doch mit etwas Vorbereitung und der richtigen Einstellung ist es möglich, den eigenen Plastikmüll drastisch zu reduzieren, selbst wenn die Infrastruktur vor Ort darauf ausgelegt zu sein scheint.

Die Strategie basiert auf zwei Säulen: Vorbereitung und Kommunikation. Packen Sie ein kleines „Zero-Waste-Reisekit“ ein. Dieses sollte die folgenden wiederverwendbaren Gegenstände enthalten:

  • Eine wiederverwendbare Wasserflasche: An vielen Orten (Flughäfen, Hotels, Cafés) gibt es Wasserspender zum Auffüllen.
  • Einen leichten Lebensmittelbehälter: Eine faltbare Silikondose oder eine leichte Edelstahlbox ist ideal, um Essen von Garküchen oder Märkten einpacken zu lassen.
  • Ein Reisebesteck-Set: Ein Set aus Bambus oder Metall mit Löffel, Gabel und Essstäbchen vermeidet Plastikbesteck.
  • Einen Stoffbeutel: Unverzichtbar für Einkäufe auf dem Markt oder als generelle Tragetasche.
Nachhaltiges Reisebesteck und wiederverwendbare Behälter auf thailändischem Markt

Die zweite Säule ist die freundliche, aber bestimmte Kommunikation. Lernen Sie ein paar einfache Sätze auf Thai. Wenn Sie etwas bestellen, zeigen Sie auf Ihren mitgebrachten Behälter und sagen Sie „Sai ni, krap/ka“ (Hier rein, bitte). Wenn Sie ein Getränk bestellen, sagen Sie „Mai ao lord, krap/ka“ (Keinen Strohhalm, bitte). Die meisten Verkäufer sind verständnisvoll und oft sogar erfreut, da sie selbst die Kosten für das Verpackungsmaterial sparen. Seien Sie geduldig und lächeln Sie – ein freundliches Auftreten öffnet viele Türen.

Auch wenn Sie nicht immer zu 100 % plastikfrei leben können, zählt jeder kleine Schritt. Lehnen Sie die Plastiktüte für den kleinen Einkauf ab, den Sie auch in der Hand tragen können. Kaufen Sie Obst und Gemüse lose auf dem Markt, anstatt es abgepackt im Supermarkt zu erwerben. Diese bewussten Entscheidungen sind ein starkes Zeichen des Respekts gegenüber der Umwelt des Gastlandes.

Woran erkennen Sie, dass Ihr Guide die Natur respektiert und nicht nur Geld will?

Der Guide ist die wichtigste Person auf Ihrer Dschungeltour. Er ist nicht nur für Ihre Sicherheit und die Qualität der Tierbeobachtungen verantwortlich, sondern auch ein Spiegelbild der Ethik des gesamten Unternehmens. Ein guter Guide ist ein Naturschützer aus Leidenschaft, kein reiner Animateur. Seine Handlungen verraten mehr als jede Hochglanzbroschüre. Wie ein Kommentator im Urlaubsguru Magazin treffend bemerkt, ist das ultimative Ziel die absolute Nichteinmischung:

Wer eine wirklich ethische sanctuary besuchen möchte, der sucht nach einer hands off sanctuary wie Somboon Legacy Foundation.

– Urlaubsguru Leserkommentar, Urlaubsguru Magazin

Dieses „Hands-off-Prinzip“ – der Verzicht auf direkten Kontakt – ist der Goldstandard und sollte auch das Verhalten Ihres Guides in der freien Wildbahn prägen. Ein profitorientierter Guide wird versuchen, Ihnen für Ihr Geld ein Maximum an „Action“ zu bieten: Er wird Tiere anfüttern, um sie anzulocken, sich ihnen zu schnell und zu laut nähern oder sogar die Wege verlassen, um einer Sichtung nachzujagen. Ein solcher Guide gefährdet nicht nur die Tiere, sondern auch Sie.

Ein respektvoller Guide hingegen verkörpert die Rolle eines Hüters des Waldes. Er bewegt sich leise, erklärt die Spuren und Geräusche des Dschungels und teilt sein Wissen über das Ökosystem. Er versteht, dass das Wohl der Tiere immer Vorrang hat. Die Beobachtung aus der Distanz ist für ihn kein Mangel, sondern ein Zeichen des Respekts. Er wird Ihnen beibringen, geduldig zu sein und die Natur so zu akzeptieren, wie sie sich präsentiert – auch wenn das bedeutet, dass sich manche Tiere nicht zeigen.

Ein untrügliches Zeichen für einen exzellenten Guide ist, wenn er sich bückt, um den Müll anderer Leute aufzuheben. Diese kleine Geste zeigt eine tiefe, persönliche Verbindung und Verantwortung für den Nationalpark. Nutzen Sie die folgende Checkliste als Ihren persönlichen Audit-Plan, um die Professionalität und Ethik Ihres Guides zu bewerten.

Ihr Audit-Plan: So erkennen Sie einen ethischen Guide

  1. Distanz und Annäherung: Nähert sich der Guide Tieren langsam, leise und hält er einen respektvollen Abstand? Oder stürmt er für das perfekte Foto vor?
  2. Umgang mit der Umwelt: Bleibt er strikt auf den markierten Wegen und weist er Sie an, dasselbe zu tun? Sammelt er Müll auf, auch wenn es nicht seiner ist?
  3. Keine Fütterung oder Berührung: Versucht er, Tiere durch Futter anzulocken? Berührt er Pflanzen oder Tiere unnötig? Ein ethischer Guide lehrt Beobachtung, nicht Interaktion.
  4. Wissensvermittlung vs. Show: Teilt er sein Wissen über das Ökosystem, Spuren und Tierverhalten? Oder konzentriert er sich nur auf das „Abhaken“ der Big Five?
  5. Sicherheitsbewusstsein: Gibt er klare Sicherheitsanweisungen für Begegnungen mit Tieren (z.B. Schlangen, Elefanten) und achtet er darauf, dass die Gruppe zusammenbleibt?

Khao Yai oder Doi Inthanon: Welcher Park bietet mehr wildlebende Elefanten?

Bei der Planung einer Reise nach Thailand mit dem Ziel, wilde Elefanten zu sehen, stehen viele vor der Frage, welcher Nationalpark die besten Chancen bietet. Zwei berühmte Namen tauchen dabei immer wieder auf: Khao Yai, nordöstlich von Bangkok, und Doi Inthanon, in der Nähe von Chiang Mai im Norden. Die Antwort ist jedoch eindeutig, wenn Elefantensichtungen Ihre Priorität sind: Khao Yai ist die unangefochten bessere Wahl.

Der Hauptgrund ist die stabile und sichtbare Population. Während es im riesigen Parkkomplex des Doi Inthanon theoretisch Elefanten gibt, sind Sichtungen extrem selten und gelten als reiner Glücksfall. Der Park ist vor allem für seine atemberaubende Vogelwelt, seine Gipfellandschaft (er beherbergt den höchsten Berg Thailands) und seine wunderschönen Pagoden bekannt. Khao Yai hingegen ist, wie bereits erwähnt, als einer der besten Orte des Landes für Elefantenbeobachtungen bekannt. Der Park ist Teil eines riesigen Waldkomplexes, der seit 2005 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört und eine gesunde Population von Elefanten, Gibbons, Nashornvögeln und vielen anderen Arten beheimatet.

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede für Ihre Entscheidung zusammen und macht deutlich, warum Khao Yai für Elefantenliebhaber die erste Adresse sein sollte.

Vergleich: Elefantensichtungen in Khao Yai vs. Doi Inthanon
Kriterium Khao Yai Doi Inthanon
Elefantenpopulation ca. 250 wilde Elefanten Extrem selten
Sichtungswahrscheinlichkeit Hoch (zweitbester Ort in Thailand) Sehr gering
Hauptattraktionen Elefanten, Gibbons, Nashornvögel Vogelbeobachtung, höchster Berg Thailands
Anreise ab Bangkok ca. 3 Stunden direkt Flug nach Chiang Mai erforderlich
Empfohlene Aufenthaltsdauer 2-4 volle Tage 1-2 Tage

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn Ihr Hauptziel die Beobachtung wilder Elefanten ist, sollten Sie Ihre Zeit und Ihr Budget in einen mehrtägigen Aufenthalt im Khao Yai Nationalpark investieren. Planen Sie eine Reise nach Doi Inthanon für seine einzigartigen Landschaften und die Vogelwelt, aber erwarten Sie dort keine Elefantensichtung.

Woran sehen Sie, ob der Schmuck aus Knochen oder verbotenem Elfenbein ist?

Auf den Märkten Thailands finden Sie eine Fülle von handgefertigtem Schmuck und Schnitzereien. Viele davon sind aus legalen und unbedenklichen Materialien wie Holz, Kokosnuss oder Tierknochen gefertigt. Doch immer wieder tauchen auch Produkte aus illegalem Elfenbein auf, deren Kauf den internationalen Artenschutz untergräbt und die Wilderei finanziert. Als kritischer Konsument ist es wichtig, den Unterschied zu kennen, auch wenn es schwierig sein kann. Die oberste Regel lautet: Im Zweifel niemals kaufen!

Echtes Elefanten-Elfenbein hat eine sehr spezifische und einzigartige Struktur, die man mit etwas Übung erkennen kann. Das wichtigste Merkmal sind die sogenannten „Schreger-Linien“ oder „Retzius-Linien“. Dies sind feine, kreuzförmige oder V-förmige Linien, die wie ein Rautenmuster durch das Material laufen und im Querschnitt sichtbar sind. Kein anderes Material, weder Knochen noch Kunststoff, weist dieses charakteristische Muster auf. Es ist oft sehr subtil und erfordert gutes Licht und manchmal eine Lupe, um es zu sehen.

Im Gegensatz dazu hat Knochen eine andere Struktur. An der Oberfläche sieht man oft kleine Pünktchen oder feine, dunkle Kanäle. Dies sind die Überreste der Blutgefäße (Havers-Kanäle), die den Knochen zu Lebzeiten versorgt haben. Knochen fühlt sich zudem oft leichter und poröser an als das dichte, schwere Elfenbein. Kunststoff-Imitationen wiederum sind oft zu perfekt, haben keine natürliche Maserung und fühlen sich bei Berührung wärmer an als das kühle Elfenbein oder Knochen.

Seien Sie extrem vorsichtig. Händler werden Ihnen oft versichern, es handle sich um „antikes“ Elfenbein oder das von bereits verstorbenen Tieren. In den meisten Fällen ist dies eine Lüge, um den illegalen Verkauf zu verschleiern. Die Einfuhr von Elfenbein nach Deutschland und in die EU ist streng verboten und wird mit hohen Strafen geahndet. Indem Sie auf den Kauf verzichten, senden Sie ein klares Signal an den Markt und tragen aktiv dazu bei, die Nachfrage zu senken. Wählen Sie stattdessen wunderschöne Alternativen aus nachhaltigen Materialien, die von lokalen Handwerkern gefertigt werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das „Hands-off-Prinzip“ ist der Goldstandard: Wahre Tierschutzprojekte ermöglichen Beobachtung aus der Distanz und verbieten direkten Kontakt wie Baden oder Reiten.
  • Ein ethischer Guide ist Ihr wichtigster Verbündeter. Er respektiert die Natur, füttert keine Tiere und teilt sein Wissen, anstatt eine Show zu inszenieren.
  • Der Khao Yai Nationalpark bietet die mit Abstand besten Chancen in Thailand, wilde Elefanten in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.

Wie bereitet man eine mehrtägige Dschungel-Wanderung im Khao Sok Nationalpark sicher vor?

Eine mehrtägige Wanderung in einem Nationalpark wie Khao Sok oder Khao Yai ist das ultimative Abenteuer für Naturliebhaber. Doch der Dschungel ist eine unberechenbare Umgebung, die Respekt und eine gründliche Vorbereitung erfordert. Sicherheit steht an erster Stelle, und Leichtsinn kann schnell gefährlich werden. Die wichtigste Sicherheitsmaßnahme ist simpel: Gehen Sie niemals allein. Buchen Sie immer eine Tour mit einem lizenzierten, erfahrenen Guide. Im dichten Unterholz verliert man schnell die Orientierung, und ein Guide kennt nicht nur den Weg, sondern auch die potenziellen Gefahren und die Verhaltensweisen der Tiere.

Die richtige Ausrüstung ist ebenso entscheidend für Komfort und Sicherheit. Auch wenn das Klima heiß und feucht ist, ist die richtige Kleidung essenziell für den Schutz vor Insekten, stacheligen Pflanzen und der Sonne. Die folgende Packliste fasst die wichtigsten Punkte zusammen:

  • Feste, knöchelhohe Schuhe: Wanderschuhe mit gutem Profil sind unerlässlich, um auf rutschigen und unebenen Pfaden Halt zu finden. Laufen Sie diese vor der Reise gut ein.
  • Lange, leichte Kleidung: Eine lange Hose und ein langärmeliges Hemd aus schnell trocknendem Material schützen vor Kratzern, Mückenstichen und Blutegeln. Vermeiden Sie Baumwolle, da sie langsam trocknet.
  • Regenschutz und Wärme: Das Wetter im Dschungel kann schnell umschlagen. Eine leichte Regenjacke ist Pflicht. Für die kühleren Abende oder Fahrten im offenen Jeep ist ein dünner Pullover oder eine Fleecejacke ratsam.
  • Ausreichend Wasser und Sonnenschutz: Nehmen Sie mehr Wasser mit, als Sie zu brauchen glauben. Eine Kopfbedeckung und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sind ebenfalls unverzichtbar.

Planen Sie auch den organisatorischen Rahmen sorgfältig. Um die Chancen auf Tiersichtungen zu maximieren, sollten Sie mindestens 2 volle Tage für einen Park wie Khao Yai einplanen. Besuchen Sie die Parks wenn möglich an Werktagen, da es an den Wochenenden durch inländische Touristen sehr voll werden kann. Kalkulieren Sie das Eintrittsgeld ein, das für Ausländer in den meisten großen Nationalparks bei etwa 400 Baht (ca. 10 Euro) pro Person und Tag liegt.

Eine gründliche Vorbereitung ist die Basis für ein sicheres und unvergessliches Abenteuer. Diese praktischen Vorbereitungsschritte sind der Schlüssel zum Erfolg Ihrer Dschungel-Expedition.

Indem Sie sich als informierter und kritischer Auditor verhalten, tragen Sie maßgeblich dazu bei, die Nachfrage nach unethischen Angeboten zu senken und jene Projekte zu unterstützen, die sich wirklich für das Wohl der Elefanten einsetzen. Planen Sie Ihre Reise jetzt mit dem Wissen eines Experten, nicht nur eines Touristen, und erleben Sie die wahre Magie der thailändischen Wildnis auf eine Weise, die sowohl für Sie als auch für die Tierwelt bereichernd ist.

Geschrieben von Katja Müller, Zertifizierte PADI-Tauchlehrerin und Wildnisführerin mit 12 Jahren Erfahrung in der Andamanensee und den Nationalparks Südthailands. Expertin für marine Ökosysteme und Dschungel-Survival.